Luttenbach-près-Munster

Einwohner : 852 (Quelle INSEE 2006)
Fläche : 786 ha

Geschichtlicher Überblick

Wie auch andere Gemeinden im Tal, ist Luttenvach durch den Zusammenschluss mehrere kleinerer Ortschaften entstanden. Das beschauliche Dorf wird bereits 1120 urkundlich erwähnt. Luttenbach wird durch eine Benediktiner Abtei von Münster gegründet die dort vermutlich ein Hof an einem Ort gennant Fronzell besitzt. Der Name Luttenbach stammt wahrscheinlich vom Stammwort « lüt » (laut) ab, also rauschender Bach, es sei denn die Bezeichnung geht auf einen kleinen Bach zurück (lützel Bach).Das Dorf gehört bis zur französischen Revolution der Gemeindegemeinschaft des Müstertals an. Im Jahre 1738 gründet Jean-Frédéric Schoepflin , Bruder des Historikers Jean-Daniel Schoepflin, eine Papierfabrik . Im oktober 1753 empfängt man dort einen berühmten Gast, den Philosophen Voltaire der 2 Wochen auf dem Anwesen verweilte.1894 wird die Papierfabrik durch Jean Kiener in ein Textilwerk umgebaut. Gustave Rothan (1822-1890), seinerzeit Botschafter und bevollmächtigter Minister unter Napoleon III, erwirbt das Anwesen, wird aber nach 1871 von den deutschen Behörden davon vertrieben . Seine Tochter, Marie, heiratet 1895 in Paris, Pierre de Freddy, Graf von Coubertin, Gründervater der Olympischen Spiele der Neuzeit. Dieser erbt das Anwesen und verbringt dort von 1896 bis 1914 regelmässig seinen Urlaub. Im ersten Weltkrieg weitgehend zerstört, wird das Anwesen an die Gesellschaft Immer-Klein verkauft die darin ein Textilwerk bis1960 betreibt. Heute beherbergt sie die grosszügige und ansprechende Campinganlage der « Freunde der Natur ».  Vor einigen Jahren hat sich ein Holzschuhmacher entschlossen sich im Dorf niederzulassen und dieses fast ausgestorbene aber im Münstertal früher herkömmliche Handwerk nach bester Tradition auszüben . Im Sommer werden, an Dienstag Abenden, in seinem Werksatelier ein kleiner Landmarkt mit lokalen Erzeugnissen veranstaltet und verschiedenes traditonelles Handwerk vorgeführt.

Sehenswertes und Ausflugsziele

Ehemaliges Anwesen von Gustave Rothan und von Pierre de Freddy, Graf von Coubertin

Den grössten Teil des Parks des ehemaligen Anwesen des Grafen von Coubertin, früher Königliche Papiermanufaktur, wird heute von der Campinganlage eingenommen. Jedoch hält das Anwesen für den aufmerksamen Besucher noch einige interessante Hingucker aus dieser glorreichen Epoche parat : Teile der Mauern des ehemaligen Domizils des Botschafters Rothan , ein prachtvolles Portal aus dem 18. Jahrhundert durch welches vermutlich die Kutsche von Voltaire fuhr wie auch ein prachtvollen "Delphin" Brunnen aus dem späten 18. Jahrhundert oder frühem 19. Jahrhundert.

Die Eiche Voltaire, der Pfad des Nagelstall

Eine Legende aus 19. Jahrundert besagt,dass Voltaire, der in der Königlichen Manufaktur 1753 zu Gast war, auf der Flucht vor den Spionen Luwigs des XV und Preußen Königs Friedrich dem Großen, im hohlen Stamm dieser Eiche Unterschlupf gefunden hätte.

La Saboterie Haeberlé - Holzschuhmacher

Entdecken Sie das Handwerk bei einem der letzten Holzschuhmacher Frankreichs. Hier ist das ganze Jahr über geöffnet, für Gruppen bitte vorher reservieren. 

Rathaus

Dieses sowohl Rathaus- als auch Schulgebäude aus den Jahren 1851-1852, ist das Werk von dem Architekten Schoffit aus Colmar. Die Gestaltung des Baus ist bezeichnend für die im Elsass im 19. Jahrhundert herrschende Baustilrichtung bei der Errichtung von Verwaltungsgebäuden.

Wanderungen

Empfehlenswert sind die Wanderwege des Vogesen Club Vereins zum kleinen Blechen, Sattel, Gaschney und vor allem den schönen Forstweg entlang des Bachs der Furch. Vom Dorf aus gelangt man auch zu einigen netten Fermes Auberges (Bergbauerngasthöfe).